Nachts in Hannover

Ein verregneter Abend in Hannover und nur eine Kompaktkamera dabei – kann das gutgehen?

Los ging es an der Marktkirche, genauer IN der Marktkirche, denn es regnete kräftig.

In der Kirche war Fotografieren aus der Hand angesagt – mit 800 ASA ließ sich damit aber ganz gut leben. Klar – rauscht mehr als bei der Spiegelreflex, tut den Bildern aber keinen Abbruch.

Im Regen ging es weiter Richtung Kröpcke. Wer sagt, dass Regen und Pfützen kein Motiv sein können? Und ja – ohne ein bisschen Nachbearbeitung wären einige Bilder wohl etwas fad geworden.

Hier schlägt sich so eine Kompaktknipse mit Klappdisplay ganz gut, finde ich. Tiefe Perspektiven sind problemlos ohne Verrenkungen möglich – und ohne nassen Hintern. Ist echt was wert! Ein kleines Stativ leistet auch gute Dienste. Für die kleine Kamera wiegt es fast nichts, erlaubt aber, die ISO herunterzudrehen und entsprechend länger zu belichten.

Weiter ging es Richtung Hauptbahnhof. Hier lässt sich das schnelle Stadtleben, das Wuseln und Schwirren sehr schön festhalten.

Ein schöner Kontrast zu den ruhigen Bildern in der Kirche. Das “alte, analoge” Foto mit dem Radfahrer geht auf das Konto der Coogle NIK Collection , die ich nur empfehlen kann.

Am Kröpcke selbst ging der Nachmittag dann in die blaue Stunde über – in einer Stadt einfach DIE Zeit zum Fotografieren. Auch wenn es nur eine Viertelstunde ist.

Die Bilder habe ich im RAW Format aufgenommen, um für die Nachbearbeitung mehr Reserve zu haben. Das ist bei Nachtaufnahmen – und auch sonst – eigentlich Pflicht.

Auch die Staatsoper am Opernplatz ist ein dankbares Motiv.

Hier habe ich mit dem Stativ Belichtungsreihen -2EV / 0 / +2EV gemacht und die Bilder mit Lightroom zu HDR Aufnahmen verrechnet. Die HDRs sind dann zu einem Panorama zusammengefügt. Die Variationen habe ich mit der NIK Collection von Google in Lightroom erzeugt – ein echt tolles und kostenloses Filterset!

Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich Bilder wirken, wenn man nur die Lichtstimmung “ein wenig” verändert! Die beiden Bilder sind mit 200 ASA frei Hand bei 24mm Brennweite aufgenommen. Das Gebäude selbst war so hell, dass kompaktkamerataugliche 200 ASA möglich waren.

Auf dem Rückweg bin ich nochmal an der Marktkirche vorbeigegangen. Der Turm gab im Mondlicht – die Wolken hatten sich zwischenzeitlich fast ganz verzogen – ein schönes Motiv ab.

Ich bin immer wieder erstaunt, was sich aus den RAWs noch alles herausholen lässt – der Himmel war für’s Auge schwarz – das Bild links oben lässt das nicht erahnen (125 ASA / 1 Sek / f3,2).

Abschluss der Runde war das der Niedersächsische Landtag (Leineschloss) und das neue Rathaus. Hier habe ich wieder Belichtungsreichen -2EV / 0 / +2EV für HDR gemacht.

Unten rechts das “originale” HDR.

Fazit: Auch mit “nur” einer vernünftigen Kompaktkamera (hier eine Canon G7X MKii) und einem kleinen Stativ kommt man nachts erstaunlich weit. Das Rauschen ist natürlich ein Problem – hier kann die kleine Knipse nicht mit einem Vollformatsensor mithalten. Aber mal ehrlich: Für eine kleine “Immerdabei” ist das Ergebnis mehr als nur ok und Stimmungen lassen sich damit auch gut einfangen. Ich werde jetzt öfters mal nur mit “leichtem Gepäck” unterwegs sein.