Kleiner Blitz ganz groß

Wer kennt das Problem mit der Kompakten nicht? Da ist es mal zu dunkel, und der süße, eingebaute Blitz reicht hinten und vorne nicht aus. Kein Wunder bei Leitzahlen um die 8 oder 10. Einen Blitzschuh gibt es auch nicht…

…aber zum Glück den freundlichen Chinesen mit einem passenden Zusatzblitz. In meinem Fall habe ich einen Newer TT560 probiert. Dieser günstige, manuelle Blitz ist für 30 Euro zu haben und bietet neben Leitzahl 38 eine Fotozelle, die auf den kleinen, eingebauten Blitz meiner Powershot GX7 reagiert. Da die GX7 einen Vorblitz aussendet, darf der Neewer erst auf den zweiten Blitz, den Hauptblitz reagieren. Das nennt sich dann der “S2 Mode” und funktioniert tadellos.

Ich habe das Gespann einfach mal in meinem recht düsteren Wohnzimmer ausprobiert:

So schaute es in etwa für das Auge aus. Den Blitz habe ich auf einer kleinen Blitzschiene neben der Kamera montiert, er kann aber auch sonst irgendwo aufgestellt werden.

Der TT560 ist ein Manueller Blitz, d.h. es findet keine Regelung der Lichtmenge statt. Statt dessen geht es “back to the roots”, meine Einstellungen: Kamera auf Manuell (M), 1/50 sec. bei Blende 3,5 und ISO 200, Blitzbelichtungskorrektur für den eingebauten Blitz der Kamera -2EV (damit er im Bild nicht auffällt). Da muss man einfach mal ein bisschen probieren, aber da man das Resultat gleich ansehen kann, ist das Finden der richtigen Blitzleistung schnell erledigt.

In den Bildern unten habe ich den Blitz habe mit halber Leistung ausprobiert und die Blitzleistung dann weiter gedrosselt.

Das relativ große Zimmer wird sauber ausgeleuchtet, durch Variieren der Blitzleistung kommt das Licht der Stehlampe mal mehr, mal weniger zur Geltung – wie es sein soll.

Fazit: Für relativ wenig Geld lässt sich das Einsatzspektrum einer Kompaktkamera mit schwachem Blitz erheblich erweitern. Lediglich der Mut, sich auf den manuellen Modus einzulassen, gehört dazu – aber das ist nun wirklich kein Hexenwerk.

Tutorial Focus Stacking mit Photoshop

Focus Stacking – also das vergrößern der Tiefenschärfe durch Überlagern von Aufnahmen, ist mit Photoshop gar nicht schwer und mit ein paar Klicks erledigt. Wie es geht, zeige ich hier.

Zunächst mache ich meine Aufnahmen und verschiebe den Fokus entweder durch verstellen der Fokussierung (manueller Modus empfiehlt sich hier) oder durch Bewegen der Kamera. In dem Beispiel unten soll von der Mauer bis zu der Dame im Garten alles scharf werden – aufgrund des kurzen Aufnahmeabstandes ist dies allein durch Abblenden nicht zu erreichen. Also habe ich drei Aufnahmen gemacht, bei denen sich der Fokus zukzessive nach hinten verschiebt:

Anschließend lädt man die Bilder über Datei -> Skripten -> Dateien in Stapel laden in jeweils eine Ebene.

Dabei kannst Du im Importdialog bereits das Ausrichten der Ebenen ativieren:

Tust Du es in diesem Schritt noch nicht, wähle einfach alle Ebenen aus und erledige es über Bearbeiten -> Ebenen ausrichten (auf “Auto” stehen lassen).

Anschließend startest Du den Rechenvorgang über Bearbeiten -> Ebenen überbelenden:

Wobei der Haken “nahtlose Töne und Farben” gesetzt sein sollte.

Das ist schon alles – und meist ist Ergebnis ok. Nacharbeiten kannst Du, indem Du die Ebenenmasken der einzelnen Bilder manuell korrigierst, wenn es z.B. in einigen Bereichen zu Unschärfen kommt. Das passiert, wenn das Motiv sich bewegt hat und die Aufnahmen daher nicht ganz deckungsgleich sind.

Viel Spaß beim Ausprobieren!